Kinder haben einen enormen Bewegungsdrang und sie haben Spaß am eigenen Bewegen. Durch äußere Einflüsse wie die Schule, wo die Kinder häufig und lang still sitzen müssen, wird dieser natürliche Bewegungsdrang eingedämmt und im schlimmsten Fall abtrainiert. Doch Kinder brauchen für eine gesunde Entwicklung Bewegung, daran zweifelt heutzutage niemand mehr. Das ist nicht nur für die körperliche Gesundheit von Vorteil, sondern unterstützt maßgeblich die kognitive und die psycho-soziale Entwicklung. Bereits Piaget versuchte, den positiven Einfluss von Bewegung auf die kognitive Entwicklung aufzuzeigen. Wissenschaftliche Studien zur Gehirnforschung belegen heutzutage, dass Piaget Recht hatte, denn Bewegung und Sport versorgen das Gehirn mit mehr Nährstoffen und Sauerstoff, wodurch die Verflechtung der Synapsen verbessert wird. Sportarten wie das allgemeine Kinderturnen, die ein breites Spektrum an Bewegung anbieten, fördern darüber hinaus die exekutiven Funktionen, wozu das Arbeitsgedächtnis, die bewusste Aufmerksamkeitslenkung und eine geistige Flexibilität gehören. Das wiederum kommt dem Lernen in der Schule zu Gute. All das verdeutlicht, wie wichtig der Sport und die damit verbundene Bewegung für den Schulalltag ist. Betrachtet man darüber hinaus, wie mit der Abnahme des Bewegungsumfang der Kinder durch den Schuleintritt Erkrankungen wie Übergewicht, Adipositas oder Diabetes zunehmen, ist es unumgänglich, dass Kinder mindestens 60 Minuten täglich Sport treiben oder sich entsprechend im Freien selbständig bewegen. Das ist nicht mit dem rhythmischen Klatschen im Stuhlkreis zu verwechseln, vielmehr ist eine intensive Belastung mit einem einhergehenden Ortswechsel auf den Pausenhof oder in die Sporthalle von Nöten.