Prof. Wildor Hollmann

Geeignete körperliche Bewegung steht vom Kindes- bis zum Seniorenalter im Mittelpunkt der Regulations- und Anpassungsvorgänge von Herz, Kreislauf, Atmung, Stoffwechsel, Skelettmuskulatur und Immunsystem. Wie jahrzehntelange experimentelle und epidemiologische Untersuchungen beweisen, können die strukturellen und funktionellen Auswirkungen von körperlicher Bewegung durch nichts anders ersetzt werden. Im Kindes- und Jugendalter fördert sie eine optimale körperliche und geistige Entwicklung während ersteres heute als selbstverständlich gilt, konnte die Bedeutung körperlicher Bewegung für die Entwicklung des menschlichen Gehirns und seines Geistes erst im vergangenem Jahrzehnt bewiesen werden. Im Kindesalter unterlassene Bewegung kann niemals vollgültig im späteren Leben nachgeholt werden.

Univ. Prof. mult. Dr. med. Dr. h. c. mult. Wildor Hollmann
Geboren am 30.01.1925 in Menden/ Sauerland, gründete er 1958 das Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln in Verbindung mit der Medizinischen Universitätsklinik Köln. Es entwickelte sich zu einem international führenden Forschungsinstitut.

Nach der Habilitation 1961 an der Medizinischen Universitätsklinik Köln übernahm er 1965 in seinem Institut den soeben eingerichteten Lehrstuhl für Kardiologie und Sportmedizin. Als Rektor der Deutschen Sporthochschule erreichte er 1970 die Anerkennung dieser Institution als selbständige Universität mit eigenem Promotions- und Habilitationsrecht. 14 Jahre diente er der Sporthochschule als Rektor, Prorektor und Dekan der medizinisch- naturwissenschaftlichen Fakultät. Als Internist und Kardiologe wurde er Ehrenpräsident des Weltverbandes für Sportmedizin (134 Nationen) und der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention. Die Deutsche Olympische Gesellschaft (DOG) führte er 3 Jahre als Präsident.

34 wissenschaftliche Forschungsauszeichnungen aus allen 5 Kontinenten der Erde wurden ihm zuteil, darunter der Sir-Philip-Noel-Baker-Forschungspreis der UNESCO, der Hufelandpreis für Präventivmedizin der Bundesrepublik Deutschland und der Max-Bürger-Forschungspreis für Gerontologie und Geriatrie.

1958-1978 war Hollmann internistischer Arzt der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft von 1964- 1971 gleichzeitig auch der Hockey-Nationalmannschaft. Viele Jahre gehörte er dem wissenschaftlichen Beirat der Bundesärztekammer sowie dem des jeweiligen Bundes-Verteidigungsministers an.

Das Medieninteresse dokumentierte sich in ca. 200 Fernsehsendungen und 800 Rundfunksendungen in 23 Nationen.

Der Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland verlieh ihm die höchst-mögliche staatliche Auszeichnung, das Schulterband zum Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern, das Land Nordrheinwestfalen den Verdienstorden. Die Deutsche Ärzteschaft überreichte ihm die Paracelsus-Medaille und die Ernst-von-Bergmann-Plakette als deren höchste Auszeichnung.

Hollmann ist heute noch in Forschung und Lehre tätig sowie mit Vorträgen im In- und Ausland befasst. Die Deutsche Sporthochschule Köln, der Wahl-Heimatsort Brüggen/Ndrh. und die Geburtsstadt Menden/Sauerland verliehen ihm die Ehrenbürgerschaft, die Universitäten von Brüssel und Thessaloniki u.a. die Ehrendoktor- bzw. Professorenwürde.

Autor und Copyright: Veronika Wahrmann