Der Neurowissenschaftler Manfred Spitzer sagt im Zusammenhang von Kindheit und Sport: „Wer als Kind konzentriert sein kann, sich gut im Griff hat und über Selbstkontrolle verfügt, hat später viele Vorteile.“1 Diese Aussage unterstreicht ein isländisches Projekt, mit dem durch vermehrte Bewegungsangebote die Prozentzahlen für Alkohol-, Tabak- und Drogenmissbrauch massiv zurückgeschraubt werden konnten. Lagen die Zahlen beispielsweise beim Alkoholmissbrauch der 15-16-Jährigen in den späten 90er-Jahren noch bei 42%, so fiel dieser Prozentwert auf 5% (2016). Ein ähnliches Bild zeigte sich beim Drogen- und Tabakgebrauch. Die Prozentzahlen für Suchtabhängigkeit konnten reduziert werden, gleichzeitig nahm die Zahl derer, die mindestens viermal pro Woche an einem Sportangebot teilnahmen, stark zu – von 24 auf 42% und damit eine Steigerung um 75%.2 Eine norwegische Studie legt nahe, dass die Kombination körperlicher Aktivität und Lernerfolg für Kinder, die sich in der Schule schwerer tun, positiv wirkt.3 Die Erklärung für diese Effekte werden den stressregulierenden Mechanismen durch Sport zugeschrieben. Dabei wird während dem Sport die Kortisolausschüttung (Stresshormon) verringert und damit sinkt die stressbedingte Anspannung.4 Kinder, die im Freien spielen können, leiden weniger häufig unter ADHS (Aufmerksamkeitsstörung) und senken ihren Blutdruck.5 Dadurch werden neue Kapazitäten und Energien frei, um sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und sich zu verwirklichen. Sport macht also auch stark gegen Drogen und Sucht.